Vietnam, Kambodscha, Thailand

Vietnam, Kambodscha, Thailand, bunt, vielfältig und traumhaft schön.

01.04.2018 bis 18.04.2018

Reisetagebuch

In 2018 hatten wir uns für unsere Reise ganz schön viel vorgenommen. Wir wollten über Vietnam nach Laos, dann zurück nach Vietnam um weiter nach Kambodscha zur reisen und über Thailand zurück nach Wien. Laos haben wir aus Visagründen dann von unserer Liste gestrichen, da wir nur ein Visum zur einmaligen Ein- und wieder Ausreise bekommen hatten – außerdem hätte es für den Zeitraum, den wir zur Verfügung hatten, nicht gereicht oder wir hätten uns vollständig übernommen.

Da wir bei dieser Reise so viel unterwegs waren und es dementsprechend anstrengend war, haben wir leider kein Reisetagebuch geführt und dieser Blogeintrag entsteht auch einige Zeit im Nachhinein, sodass er mangels Detailerinnerungen etwas kürzer ausfallen könnte.

Unsere Reise begann in Hanoi (La Storia Ruby Hotel), einer pulsierenden Großstadt, die auf den ersten Blick und aufgrund der Verkehrssituation etwas chaotisch auf uns wirkte. Wir mussten uns zu Beginn etwas in den Trubel einfinden, sobald uns das gelang, war es einfach nur spannend in diese für uns neue Kultur einzutauchen und alles aufzusaugen. Das Essen auf kleinen Plastikhockern am Gehsteig zu genießen, die Eingangstore, die sich frühmorgendlich zu kleinen Verkaufsständen umfunktionierten, an denen Obst, Gemüse, Kräuter, frisches Fleisch (ungekühlt), Fisch für wenige Stunden erhältlich war und danach spätestens ab 10 Uhr vormittags wieder alles verschwand, weil es zu heiß geworden war, zweispurige Straßen, die sich in vier bis fünf Spuren verwandelten und parallel Fußgänger einfach die Straße kreuzen ohne dass etwas passierte… All das hatte seine eigene Ordnung und es war toll Teil davon zu sein und es irgendwann ganz normal zu empfinden.

Hanoi diente uns als erster Orientierungspunkt, da wir wussten von dort aus können wir uns gut weiter navigieren. Auch hier hatten wir nur die erste Unterkunft gebucht und alles Weitere entschieden wir vor Ort. Des Weiteren war es die nördlichste Stadt in Vietnam und wir wussten wir müssen in den Süden, da unser Rückflug von Bangkok gebucht war. Wir besuchten den Hoan-Kiem-See und wanderten am Ufer entlang, schlenderten durch die unübersichtlichen Gassen, die wie ein Labyrinth angeordnet schienen und besuchten Märkte und Nachtmärkte.

Wir suchten auch die Train Street auf und das war ein wirklich beeindruckendes Spektakel, wenn der Zug durch den engen Markt durchfährt und man im Vorhinein nicht annimmt, dass das auch nur im Geringsten irgendwie möglich wäre – und es ist es doch! Eine Einwohnerin hatten uns auch Stühle angeboten, um die Wartezeit auf den Zug zu verkürzen. Wir kamen in Vietnam mit englisch nicht weit, da die meisten die Sprache nicht sprechen, aber lächeln, und Hände und Füße haben absolut ausgereicht um sich zu verständigen und uns an der Gastfreundlichkeit der Einwohner*innen zu erfreuen.

Wir reisten durch Vietnam mit dem Zug, das funktionierte reibungslos und war auch halbwegs günstig und bequem. Je nach Strecke gingen die Fahrzeiten von 2-3 Stunden bis zu Übernachtfahren – bei denen wir am meisten erlebten, dazu aber später mehr.

Der erste Zwischenstopp nach Hanoi war Ninh Binh, von der Distanz her, eine der kürzesten Strecken. Wir blieben in dem kleinen Ort für eine Nacht (Tam Coc Westlake Homestay) und erinnern uns so gerne an die Zeit zurück, da die Familie, die diesen Homestay führt uns so herzlich aufgenommen hat, mit uns ihr Abendessen geteilt hat und einfach sowohl die Unterkunft, als auch der Ort und die Umgebung perfekt für uns waren. Wir machten Halt in Ninh Binh, da wir die Halong Bay ausgelassen hatten – wir hatten im Vorfeld gelesen, dass man auf kleinen Booten ohne viel zu sehen durch die Bucht geschliffen wird und dafür wollten wir die Anreise- und Abreisezeit noch nördlicher in Vietnam nicht auf uns nehmen.

Alternativ steuerten wir Ninh Binh an, da dort per Boot Tam Coc erkundet werden konnte, ebenfalls eine Bucht mit aus dem Wasser ragenden, bewachsenen Felsformationen. Das Boot konnte man nicht selber steuern, sondern wurde mit einer speziellen Fußpaddeltaktik von Einheimischen gesteuert. Mit einem Leihmoped erkundeten wir die weitere Umgebung, es ging zur Bich Dong Pagoda und auf Hang mua – einen Berg von dem man eine tolle Aussicht über das Gebiet hatte. Wir schafften die ganzen Touren nur, weil wir erst am zweiten Tag per Nachtzug unsere Reise fortsetzten.

Es ging nach Phong Nha, einen Ort mitten im Dschungel Vietnams. Der Zug hielt in Dong Hoi und von dort organisierten wir uns einen Transfer um nach Phong Nha zu gelangen. Die Nachtzugfahrt war interessant, da wir erstmals in einem Viererschlafwaggon schliefen. Eine vietnamesische Reisegruppe begleitete uns und wir hatten das Glück mit dem vietnamesischen Reiseleiter und einem weiteren Gast das Abteil zu teilen, die beiden ziemlich schnarchten, wir davon aber kaum etwas mitbekommen haben, da die Reise so vollgepackt war, dass wir jede Minute an Schlaf genossen – auch wenn sie nicht so ganz erholsam war.

In Phong Nha angekommen (Chay Lap Farmstay and Resort), hatten wir einen Zwischenstopp eingelegt als kleine Erholungsinsel zwischendurch. Es gab dort in der Umgebung wenig zu sehen, außer die Weiten des Dschungels und Höhlen – da mir Höhlen eher unheimlich sind, war der Plan zwei Tage zu entspannen und Kräfte für die weitere Reise zu sammeln.

Wie es manchmal so ist, war ich total angetan von der Umgebung, der Ruhe, der Unterkunft und der Idee einfach mal nichts zu tun, Stephan hingegen war überhaupt nicht überzeugt von dem Ort. Es gab nichts zu sehen, nichts zu tun und am liebsten wäre er wohl in den nächsten Zug in Richtung Süden gestiegen – das ging jedoch leider nicht. Wir hatten uns einmal Räder ausgeborgt und sind damit durch den Dschungel gedüst, was schon ein etwas mulmiges Gefühl ausgelöst hatte, wussten wir nicht, ob uns nicht plötzlich irgendein Tier aus den Untiefen überraschte.

Mit Relaxen am Pool war leider auch schnell Schluss, da das Wetter nicht mitspielte und es dann die nächsten 1,5 Tage durchregnete, was die Stimmung nicht unbedingt hob. Zum Glück wurden wir wettermäßig an dieser Stelle nicht so sehr bedacht, da es uns Zeit gab die weitere Reise zu planen. Bis zu diesem Zeitpunkt planten wir wirklich von Tag zu Tag und das war anstrengend. Also nutzen wir die verbleibende Zeit und organisierten die nächsten Tage und fixierten den weiteren Reiseplan.

Weiter ging es anschließend nach Hoi An (Fame Flowers Homestay) einer schönen Kleinstadt mit viel Flair. Der Aufenthalt tat uns gut, es gab viel zu sehen und zu erkunden und Hoi An wäre auf jeden Fall die Stadt, die für uns bei einer Vietnam Reise am Reiseplan nicht fehlen dürfte. Es gibt dort eine schöne Altstadt, sehr leckeres Essen, Nachtmärkte, einen Kanal, der sich gut entlangschlendern lässt und vieles mehr.

Da wir von unserem Entspannungszwischenstopp nicht viel hatten und wir uns vorgenommen hatten Stephans Geburtstag in Vietnam nachzufeiern, gönnten wir uns noch drei Nächte in einer der schönsten Unterkünfte in der wir bisher waren. Sie lag in der Nähe von Nha Trang, einer Küstenstadt mit viel Infrastruktur. Wir kamen in Nha Trang wieder per Nachtzug an, dieses Mal hatten wir kein Schlafabteil gebucht, sondern einfach einen Sitzplatz. Diese Fahrt war die Abenteuerlichste, die wir hatten. Wir saßen in einem Abteil, in dem sehr viele Einheimische auch waren – es waren nur zwei andere Touristen mit uns in diesem Abteil – und die Stimmung war etwas anders, als bei unseren bisherigen Fahrten. Offenbar fanden die Vietnamesen großes Interesse an uns, weswegen wir die ganze Nacht von hauptsächlich älteren Vietnamesen beobachtet wurden.

Nach unserer „Auszeit“ ging es für uns nach Ho-Chi-Minh-City (Christina’s Saigon – Sunshine Ben Thanh), dem letzten Vietnam Stopp bevor es nach Kambodscha weiterging. Ho-Chi-Minh-City war überwältigend, groß, laut und spannend. Im Museum konnten wir uns einen Überblick über die Historie Vietnams machen und dort wurden auch die Ausmaße, des langjährigen Vietnam Kriegs noch einmal deutlicher. Es gab zwar während unserer Reise auch immer wieder einmal ältere Personen, denen man die Kriegsspuren ansah, aber dort, wurde die Historie noch einmal auf erdrückende Weise veranschaulicht.

Nach einer Nacht ging es bereits weiter für uns nach Siem Reap in Kambodscha. Dort erwarteten uns einerseits die prachtvollen Tempel von Angkor Wat, welche sich über eine enorme Fläche erstreckten und wir mittels Tuk Tuk bei brütender Hitze erkundeten. Und andererseits erlebten wir dort Songkran – die Feier anlässlich von Neujahr, welches im April stattfindet und auch in Thailand und anderen asiatischen Ländern gefeiert wird. Dieses Fest war auch ein absolutes Highlight der Reise. Am Abend verwandelten sich die Straßen zu Flüsse, da alle bewaffnet mit Wasserpistolen, Kübel voller Wasser und Wasserschläuchen am Straßenrand standen und sich gegenseitig mit Wasser begossen. Zusätzlich verwandelte sich die Stadt in eine große Partyzone mit Musik und Lichtern – es war großartig und wir sind sehr dankbar, dass wir das dort miterleben durften.

Der letzte Aufenthalt der Reise führe uns nach Bangkok. Nun waren wir noch einmal in einer ganz anderen Welt angekommen. Bangkok hat so viel zu bieten, auch da konnten wir leider nur einen kleinen Teil erleben, den diese Stadt eigentlich zu bieten hätte. Wir hatten unsere Unterkunft direkt in der Nähe des großen Palastes, von Wat Pho und Wat Arun. Tempelanlagen, die wir natürlich besuchen mussten. Des Weiteren genossen wir in Bangkok das Essen, wilde Tuk Tuk Fahrten durch die Stadt, Nachtmärkte, die Khaosan Road, Fußmassagen am Straßenrand und den Trubel, der diese Stadt irgendwie ausmacht.

Diese vielfältige Reise war eine der anstrengendsten Reisen, die wir bisher unternommen hatten, aber sie hat uns mit so vielen schönen Erinnerungen und Erfahrungen zurückgelassen, sodass es die Anstrengung auf jeden Fall wert war. Wir würden jederzeit die Länder wieder bereisen, da es noch so viel zu sehen und zu erleben gäbe.

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