Kanada

Kanada ein Land der blauen Seen, himmelhohen Bergen, wilden Tieren und endlosen Zügen.

11.05.2019 bis 30.05.2019

Reisetagebuch

Dieses Jahr hatten wir uns nach längeren Überlegungen für eine Reise nach Kanada, Roadtrip inklusive entschieden. Nach 2 Jahren in Folge wo wir unseren Urlaub im asiatischen Raum (Bali und Vietnam) verbracht. Sollte es dieses Jahr in die andere Himmelsrichtung gehen. Relativ schnell hatten wir uns Kanada rausgesucht. Wir planten der westlichen Seite von Kanada einen Besuch abzustatten. Kanada ist das zweit größte Land der Erde und wir konnten uns nicht alles ansehen. Wir recherchierten viel und irgendwie kam uns dabei immer wieder der Bundesstaat Yukon mit seiner wunderschönen Natur unter. Eigentlich der Norden Kanadas an der Grenze zu Alaska und so gar nicht mehr der geplante westliche Teil.

Einmal in unseren Köpfen, war der Gedanke wie verankert. Wenn wir schon in Kanada sind und dazu im Westen und auch nicht allzu weit vom Yukon entfernt, warum nicht fragten wir uns. So machten wir uns an die Planung. Um schnell festzustellen, so einfach wie wir es uns vorstellten war es nicht. Sicher wir hätten von Vancouver aus rauf und wieder runterfliegen können. Doch wollten wir auch so viel wie möglich von Kanadas schöner Landschaft sehen und auch so viele Eindrücke wie möglich aufzunehmen. So überlegten wir uns von Vancouver in den Yukon raufzufliegen und um dann mit einem Mietauto von dort aus den Yukon zu erkunden und uns dann unseren Weg in den Süden nach Vancouver zu suchen.

Leider war auch dieser Plan für uns nicht möglich, weil die Kosten für das Mietauto bei weitem unser Budget überschritten. Durch die einfache Fahrstrecke und den unterschiedlichen Abhol- und Rückgabeort des Mietautos, hätten sich die Kosten mehr als verdoppelt. Aber allen Planungsschwierigkeiten zum Trotz, konnten wir uns mit dem Gedanken nicht im Yukon zu sein nicht abfinden und so beschlossen wir einen sehr umfangreichen Roadtrip durch Kanada. Der am Ende über 6000 Kilometern haben sollte. Zugeben es war schon ein sehr ambitioniertes Ziel was wir uns da gesetzt haben. Im Nachhinein gesehen auch sehr anstrengend und das ein oder andere Mal auch nervenaufreibend. Wo wir für den Yukon dann doch nicht mehr die Zeit hatten, die wir uns nehmen wollten. Aufgrund der weiten Strecken die wir zurücklegen mussten, aber es hat sich für uns ausgezahlt. Wir wurden mit vielen schönen Erlebnissen und Eindrücken belohnt.

Am 11.05. war es endlich soweit. Um 7Uhr in der früh sollte unser Flug von Wien über Frankfurt nach Vancouver starten. Wir hatten unseren Flug direkt über Air Kanada gebucht. Wegen der Zeitverschiebung kamen wir um 11 Uhr in Vancouver an. Wir holten unser Mietauto ab und hatten für unseren ersten Zwischenstopp und Übernachtung Kamloops gewählt.

Das eigentliche Ziel sollte Banff sein. Nach dem langen Flug erachteten wir die Fahrt direkt nach Banff als zu lang. Auch die gut 4 Stunden lange Autofahrt nach Kamloops war eine Herausforderung, waren wir doch ziemlich geschlaucht vom Flug. Aber hatten wir erst einmal Vancouver hinter uns gelassen, hat sich sofort ein Roadtrip Gefühl eingestellt. Die Landschaft wurde immer prachtvoller, vorbei an schönen kleinen Städtchen mit einem wunderschönen ländlichen Panorama um uns herum.

Am nächsten Morgen brachen wir früh auf in Richtung Banff. Unseren ersten Stopp wo wir uns mehr Zeit nahmen um den Nationalpark und die Gegend zu erkunden. Angekommen beim Nationalpark holten wir uns unsere Pässe für den Park. Für jeden Nationalpark in Kanada braucht man einen eigenen Pass. Als wir unsere Pässe in der Station holten, bekamen wir das erste Mal mit wie andere Reisende über die Gefahr von Bären im Nationalpark aufmerksam gemacht wurden. Dachten wir uns da noch nicht soviel dabei, steuerten wir auch gleich unser erstes Ziel im Nationalpark an, den Lake Louise. Ein wunderschöner See umrandet von schneebedeckten Bergen. Wir waren etwas zu früh im Jahr unterwegs und so war der See noch zugefroren, trotzdem sehr sehenswert.

Weiter ging es in das kleine Städtchen Banff. Wir hatten das Fox Hotel and Suites als unsere Unterkunft gewählt und ließen den Tag bei einen gemütlichen Erkundungsspaziergang durch Banff und einen Glas Gin aus der dortigen Brauerei ausklingen.

Am nächsten Tag wollten wir den Nationalpark erkunden und so machten wir uns nach dem Frühstück auf. Jetzt hatte auch das Erlebnis nachgewirkt, das wir am Tag zuvor hatten, denn als wir unsere Pässe für den Nationalpark gekauft hatten und dort das von den Bären aufgeschnappt hatten. Zusätzlich hatten wir bei unserem Spaziergang am Tag zuvor viele Leute gesehen die ein Bearspray mit sich trugen und schlagartig wurde uns klar, dass wir bei der ganzen Planung das wichtigste vergessen hatten. Die Bären und andere wilde Tiere im Nationalpark und den Umgang damit. Also beschlossen wir zuerst die Tourismus Information in Banff aufzusuchen. Um uns über die Routen im Park und die Bären aufklären zulassen.

In der Information hat man uns ein paar schöne Wanderwege und eine Karte mitgegeben. Wir wurden über das Verhalten beim Wandern im Nationalpark und seinen Bewohnern aufgeklärt. Man hat uns auch noch auf eine Bear Area aufmerksam gemacht, wo sich im Moment einige Bären aufhalten sollten. Ein paar Tipps fürs Wandern hat man uns auch mit auf unserem Weg gegeben. Später sollten wir beim Wandern nicht auf Bären treffen. Dennoch waren wir jetzt sensibilisiert und versuchten die Tipps so weit es ging umzusetzen. Ein Tipp war sich beim Wandern anderen Wanderern anzuschließen und nicht alleine loszuziehen. Ein anderer war laut zu reden und immer wieder mal zu klatschen, da der Lärm Bären abschrecken sollte.

Nach ein paar schönen Tagen mit Wanderungen und Erkundungstrips im Nationalpark Banff neigte sich die Zeit in Banff dem Ende entgegen. So brachen wir auf nach Jasper. Es ging über dem Icefields Parkway von Banff nach Jasper, wo wir unsere Zelte aufschlugen. Der Icefield Parkway ist eine beeindruckende Strecke entlang den Rocky Mountains. Manch einer verbringt seinen ganzen Aufenthalt dort, weil es dort soviel zu unternehmen und zu entdecken gibt. Wir machten viele Stopps am Parkway auf unseren Weg und sammelten Eindrücke und Highlights und ließen diese auf uns wirken. In Jasper suchten wir uns das Mount Robinson Inn als unsere Unterkunft aus.

Wir verbrachten ein paar schöne Tage in Jasper, erkundeten die Gegend und machten Ausflüge zum Maligne Lake und Patricia Lake. Sahen ein paar Elk Cows, Bergziegen und sogar Wölfe herum streunern, aus sicher Entfernung versteht sich. Wir haben auch die  Zeit genutzt um unsere Wäsche im Waschsalon das erste Mal zu waschen. Wer wusste schon wann es das nächste Mal möglich sein sollte, flanierten durch Jasper und genossen unsere Zeit dort. Unser Lieblingsrestaurant ein Grieche teilen wir natürlich auch. Absolute Empfehlung.

Die Zeit verging schnell und so mussten wir aufbrechen. War doch unser Blick nach Norden gerichtet und das Ziel war klar, der Yukon. So brachen wir auf nach Dawson Creek. Der Start des Alaska Highways. Über die Fahrt von Jasper nach Dawson Creek habe ich auch noch eine kleine Geschichte zum Besten zu geben.

Die Fahrt führte uns über Stunden durchs Nirgendwo, mitten durch Wälder, wo wir als einziges Auto unterwegs waren. Umringt von waghalsigen Truckfahrern die ihre Holzlandungen gen Norden brachten. Es war schon irgendwie unheimlich, es regnete und war irgendwie ziemlich Finster. Hin und wieder waren an der Seite Holzfällercamps zusehen. Die einzig anderen auf dieser Strecke waren diese riesigen Trucks mit Baumstämmen beladen. So hoffte ich das wir nicht irgendwo liegen bleiben würden mit dem Auto und die Strecke bald ein Ende hat. Ich kam mir schon ein bisschen wie in einem Setting von einem Horrorfilm vor. Im Übrigen kann nur ich von dieser Fahrt berichten, da sich Tanja ein Schläfchen gönnte.

In Dawson Creek machten wir nur einen Übernachtungsstopp um die Batterien aufladen. Ein kleiner verschlafener Ort mit dem Startpunkt von Alaska Highway. Am nächsten Morgen brachen wir auf, Kilometer 0 am Alaska Highway. Wir waren richtig aufgeregt, nährten wir uns doch unserem Ziel. Da auf dem direkten Weg bis nach Whitehorse im Yukon noch 1400km vor uns lagen entschieden wir uns noch einen Stopp zum Schlafen im Motel 6 in Fort Nelson.

Am nächsten Morgen brachen wir wieder früh auf und hatten den Alaska Highway ganz für uns. Es lag eine unbeschreibliche Ruhe in der Luft. Die Sonne ging langsam auf und wir konnten einige Tiere entlang des Highways beobachten. Die Bären waren auch schon unterwegs und später trafen wir noch eine kleine Bisonherde auf unserem Weg an. Zwischendurch haben wir noch Halt bei den Liard Hotsprings gemacht. Uns ein erholsames Bad gegönnt und Kraft getankt für unseren weiteren Weg. Später haben wir noch den Sign Park Watson Lake eine Besuch abgestattet. Dann war es soweit, wir hatten unser Ziel im Norden Whitehorse erreicht.

So bezogen wir diesmal unsere Unterkunft von Airbnb und wollten einfach nur die Seele baumeln lassen. Wir erkunden Whitehorse bei traumhaften Wetter. Spazierten am Yukon River entlang und entschlossen uns spontan zu einer Kanu Tour auf dem Yukon River. Als unerfahrene Kanu Fahrer war der Start etwas holprig für uns. Nach unseren Startschwierigkeiten wurde es eine wunderschöne Erlebnisfahrt. Bei der uns der ein oder andere Biber begleitete und wir die traumhafte Natur auf uns wirken ließen. Am Ende hatte wir an unserem Ladungspunkt ein wenig mit der Strömung zu kämpfen, aber wir sollten es meistern. Unser Kanu Vermieter sammelte uns am Ladungspunkt ein und brachte uns wieder zurück nach Whitehorse. Wo wir wieder der Gemütlichkeit nachgingen und den Miles Canyon noch einen Besuch abstatteten.

Wir verbrachten ein paar schöne Tage im Yukon und waren froh unser hochgestecktes Ziel erreicht zu haben. So langsam begannen wir uns auf unsere Rückreise Richtung Vancouver vorzubereiten und so ging es für uns über Dease Lake, für einen Übernachtungsstopp und danach weiter nach Price Rupert. Ein verträumtes kleines Hafenstädtchen in Britisch Columbia an der Westküste Kanadas. Die Cow Bay in Prince Rupert lud mit den kleinen Geschäften zum Shoppen ein und s gibt ein schönen Wandertrail. Der Trail führt Küste entlang raus aus Prince Ruprecht. Und das leckere japanische Restaurant Opa Sushi rundeten der Aufenthalt ab. Wir hatten eines der begehrten Einzelzimmer im Hostel Pioneers Inn für unseren Aufenthalt ergattert.

Weiter Richtung Süden nach Vancouver führte uns unser Weg bis nach Whistler. Eine kleine Stadt in dem die Olympischen Winterspiele 2010 Halt gemacht hatten. Auf dem Weg dorthin durchquerten wir viele kleine nette Ortschafften. Fuhren an schön anzusehenden Gebirgsketten vorbei, wo wir den ein oder anderen Halt machen musste. Als Unterkunft hatten wir uns das Pinnacle Hotel rausgesucht. Wir schlenderten durch das Olympische Dorf. Erkundeten die Ortschaft und schauten den Mountainbiker zu, wie sie die umfunktionierte Skipiste herunter rasten, denn wir hatten nicht soviel Zeit für einen längeren Aufenthalt um die schöne Gegend unsicher zumachen.

Unser Weg ging weiter über den Sea to Sky Highway. Der sich leider im Regen und Nebel vor uns versteckte. Und uns nur erahnen ließ was für eine Strecke es sein müsste. Angekommen gaben wir unser Mietauto ab und machten uns auf zur Fähre nach Vancouver Island. Wo wir uns für ein paar Tage niederlassen wollten, um uns ein wenig Ruhe zu gönnen. Um uns nach dem doch recht aufregenden, aber auch anstrengenden Roadtrip durch Kanada zu erholen. Als Homebase wählten wir Victoria aus und mieteten uns eine Airbnb Unterkunft. Schon alleine die Überfahrt mit der Fähre war eindrucksvoll.

Auf Vancouver Island hatten wir wieder richtiges Glück mit dem Wetter und ein paar schöne sonnige Tage erwischt. Wir schlenderten durch Victoria, eine sehr schöne Stadt und genossen unsere Zeit dort. Wir unternahmen auch einen Ausflug zum Butchard Gardens.

Zum Abschluss ging es dann für uns zurück mit der Fähre nach Vancouver. Dort wollten wir unsere letzten Tage verbringen. Wir buchten eine Unterkunft das Times Square Suites Hotel in West End und von dort konnten wir gut den angrenzenden Stanley Park besichtigen. Auch der Weg ins Zentrum war nicht allzu weit. Ein Absolutes Ausflugshighlight war die Kapilano Bridge und der Park. Wirklich sehr eindrucksvoll. Wir hatten auch Glück das unweit von unserer Unterkunft ein kostenloser Shuttel Bus hielt.

Vancouver hatte für uns ein paar sehr schöne Erlebnisse auf Lager. Zum einem den schönen Kitsilano Beach, mit einem umwerfenden Blick auf die Skyline Vancouvers, dem riesigen Public Market in Granville oder die Dampfuhr in Gaston die ihre Besucher in den Bann zieht. So genossen wir unsere letzten Tage in Vancouver, denn bald schon sollten wir wieder die Heimreise antreten.

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