Island
Island das wunderschöne, abwechslungsreiche Land voller Trolle, Feen, Mythen und wir mittendrin
Reisetagebuch
Island hat uns von Anfang an in seinen Bann gezogen. In der Schule mussten wir einmal ein Referat über ein Land halten, das wir uns auswählen konnten – mein gewähltes Land war Island. Seitdem war klar, da will ich unbedingt einmal hin.
Es war Stephans und meine erste längere, gemeinsame Reise. Die Unterkünfte standen zu 90 % im Vorhinein fest, da wir wussten, dass es schwierig werden könnte, etwas Passendes auf den Weg für uns zu finden und vor allem in finanzieller Hinsicht war es uns wichtig vorab auswählen und planen zu können und auch die Kosten im Blick zu behalten. Wir hatten kein unbegrenztes Budget und Island kann doch sehr teuer werden.
Im Nachhinein betrachtet, war es eine gute Wahl die Reise so anzusetzen, da tatsächlich oft auf weiten Strecken keine einzige Unterkunft zu finden oder sehen und die Ausschilderung auch nicht gut ersichtlich vorhanden war. Natürlich haben wir so oft Extrarunden bei unseren Ausflügen drehen müssen, da wir pro Gebiet einen Ausgangspunkt hatten zu dem wir dann wieder zurück mussten, aber so hatten wir zumindest die Sicherheit einen Schlafplatz zu haben, da die Reise ansonsten schon fordernd genug war.
Wir haben aus Kostengründen auch meist im Supermarkt eingekauft und uns selbst versorgt. Meist haben wir im Auto gegessen. Nur in größeren Städten haben wir uns auch mal etwas gegönnt und sind in Restaurants Essen gegangen
Unsere Reise startete Dienstagabend, am 24. Mai 2016, und wir kamen gegen Mitternacht in Reykjavik an. Da wir unser Mietauto (auch aus Kostengründen) erst ab 25. Mai gebucht hatten, haben wir die Zeit, die von der Nacht noch übriggeblieben ist, in einem sehr billigen Hostel (Fit Hostel) in der Nähe des Flughafens verbracht.
Es hat gestürmt, geregnet und wir waren froh endlich in der Unterkunft anzukommen. Der Taxifahrer schaute uns ungläubig an, als wir bei der angegebenen Adresse anhielten. Er beäugte die Unterkunft, sah uns noch einmal skeptisch an und fragte uns anschließend vor dem Hostel stehend „I don‘t know this ugly building. What is it?“. Mehr muss zu der Unterkunft auch nicht mehr gesagt werden. Aber wie gesagt, es war mitten in der Nacht, der Check-in lief trotz der späten Stunde reibungslos ab und wir hatten schließlich nur einige Stunden zu überbrücken, die wir in unseren Schlafsäcken auf den „Betten“ verbracht haben und jeder mehr investierte Euro wäre verschenkt gewesen.
Am nächsten Tag sind wir früh aufgebrochen. Es ging mit dem Taxi zurück zum Flughafen. Dort gönnten wir uns einen guten Kaffee, um die eher schlaflose Nacht und das Hostel zu vergessen. Um 9:30 Uhr vormittags konnten wir unser Auto abholen, mittlerweile war das Wetter sehr sonnig geworden. Wir bekamen einen KIA Sportive mit Allrad-Antrieb (das Wichtigste!!, dass bei einer Fahrt durch Island nicht fehlen darf – vor allem wenn man sich nicht immer nur auf den Hauptpfaden bewegen will). Das Auto war auch sehr geräumig und einfach ideal für uns und unser Gepäck. Wir hatten das Auto bei Blue Car Rental gemietet. Damals das beste Angebot inkl. aller Versicherungen und Mietgebühr, das wir finden konnten.
Unser erste Weg führte zu einem Supermarkt bei dem wir uns mit dem Notwendigsten eindecken wollten. Dieser erste Besuch zeigte uns gleich wie teuer die Lebensmittel in Island sind. Mit einer Pizzaschnecke bewaffnet, haben wir noch etwas die Gegend erkundet bevor wir zu unserer ersten Unterkunft nach Hvolsvöllur aufgebrochen sind. (Guesthouse Vestri-Gardsauki).
Am Weg zu unserem ersten Zwischenstopp konnten wir bereits einen tollen Eindruck der atemberaubenden Landschaft Islands gewinnen. Wir machten Halt an einem riesigen Erdloch, das es einfach neben den Straße zu erkunden gab und in das wir auch hinabsteigen konnten. Zusätzlich kamen wir auch gleich an der Blauen Lagune vorbei. Der Besuch der Lagune stand zwar nicht auf unserer to do Liste, aber da wir nun schon da waren, wollten wir es versuchen.
Es war naiv zu glauben, dass wir einfach anhalten, reinmarschieren und etwas Plantschen konnten. Nein, dafür braucht es eine Onlinereservierung für ein gewähltes Zeitfenster zu dem man dann noch einmal wieder kommen konnte. Also brachen wir auf zu unserer Unterkunft, um uns etwas auszuruhen und noch die Onlinereservierung für die Blue Lagoon vorzunehmen. Das Guesthouse war sehr schön. Ein Bauernhof, der von einer Auswanderin aus Deutschland geführt wird. Zu unserem Glück war auch ihr Vater gerade zu Besuch und hat uns einige wertvolle Tipps gegeben. Gegessen haben wir im Kaffi Krus in Selfoss.
Nach einer entspannten Nacht ging es am nächsten Tag früh los. Wir haben uns um 6 Uhr morgens auf den Weg in Richtung Golden Circle gemacht (der absoluten Hauptattraktionen Islands). Es stand Gullfoss, Geysir und Thingvellir am Plan. Das Wetter hat nicht ganz mitgespielt. Regen und Sturm haben sich abgewechselt. Was für ein Glück, dass wir am Tag der Abreise noch Regenhosen (sehr hässliche Teile) besorgt hatten. So blieben wir bei unseren Wanderungen und Erkundungen trotzdem halbwegs trocken. Am Abend hatten wir unser Zeitfenster in der Blauen Lagune um auszuspannen und uns wieder aufzuwärmen. Die Lagune war auf jeden Fall den Besuch wert. Wir haben dort zwar keine Stunden verbracht, aber es war dennoch ein Erlebnis und es sieht genauso aus wie auf den Fotos. Neben dem Badeerlebnis in dem sehr schwefelhaltigen Wasser, gab es auch die Möglichkeit einer Gesichtsmaske direkt im Außenbecken und auch erfrischende Getränke wurden angeboten.
Der nächste Tag sollte unser „schwarzer Tag“ der Reise werden, irgendwie wollte da so gar nichts klappen. Wir sind weiterhin von unserem Guesthouse aus aufgebrochen in Richtung Landmannalagur. Wir hatten gehört es sollte DAS landschaftliche Highlight Islands sein und tolle Wanderrouten in der Umgebung geben. Die meiste Zeit des Jahres sind jedoch die Wege dorthin gesperrt. Da wir bereits Ende Mai hatten, gingen wir davon aus, dass die Straßen schon offen sind und die Wintersperre vorüber ist. An der ersten Weggabelung in Richtung Landmannalagur war jedoch der Weg noch abgesperrt. Vor uns nahm eine Reisegruppe die Kette, mit der der Weg versperrt war, ab und fuhr drauf los. Wir hatten angenommen, dass der Weg nur mit Allradgetriebe befahrbar ist und der Weg deshalb versperrt war – viele Touristen waren ohne Allrad unterwegs.
Daher taten wir es den anderen gleich – nahmen die Kette ab und wollten los. Leider hat uns dabei jedoch ein Parkranger fotografiert und darauf hingewiesen, dass es nicht erlaubt sei, da die Straßen noch gesperrt sind. Wir (vor allem ich) hatten daraufhin extreme Panik, dass wir eine saftige Anzeige erhalten und eine große Strafzahlung auf uns wartet (die Angst stellte sich im Endeffekt als unbegründet heraus). Wir wollten es dennoch noch nicht aufgeben und haben eine andere Möglichkeit gesucht, die wir nach 50km Umweg auch gefunden hatten – leider war auch diese Zufahrt versperrt. Als Alternative sind wir nach Stöng aufbebrochen um Þjóðveldisbær zu erkunden. Wir sind eine Weile herumgewandert und haben Höhlen und Wasserfälle gefunden und einen sehr ruhigen Ort, der etwas an das Grüne Tal aus Game of Thrones erinnerte. Da es uns so gut gefallen hat, haben wir dort Rast gemacht.
Weiter gings zu Haifoss (einem weiteren Wasserfall). Der Weg dorthin führte über eine absolute Horrorstraße – wir haben für wahrscheinlich 5km 45 Minuten gebraucht, da die Straße so schrecklich war. Die Stimmung war im Keller als wir dort ankamen und merkten, dass wir die Wahnsinnsstrecke auch noch einmal retour mussten. Es war uns auf jeden Fall eine Lehre und wir haben im weiteren Verlauf der Reise sehr stark darauf geachtet, wo uns die Wege hingeführt haben.
Am nächsten Tag haben wir unsere erste Unterkunft verlassen, da wir noch weiter in Richtung Osten aufgebrochen sind. Wir wollten nach Pörsmörk. Auch hier führte der Weg wieder über Schotterstraßen, wir mussten Flüsse durchqueren und irgendwann war der Weg wieder gesperrt. Daher ging es wieder zurück. Wir haben dann den schwarzen Stand von Vik besucht, dieser war sehr beeindruckend!
Unsere nächste Unterkunft war ein Bed and Breakfast in Hrifunes. Das B&B Hrifunes war sehr schön, das Frühstück am nächsten Tag war genial, Stephan und ich sind aber einfach keine B&B Typen. Unsere Unterkünfte waren meist mit Gemeinschaftsbad ausgestattet, wobei wir meist Glück hatten. Nur hier nicht. Hier teilten wir uns das Bad inklusive Toilette mit einer vierköpfigen Familie.
Unser nächster Tag führte uns zum Skaftafell Nationalpark, denn wir dann ausgiebig bewanderten. Leider konnten wir zu einigen Plätzen nicht gelangen, da der Weg noch versperrt war, wie auch zum Laki Vulkan. Die Wanderung im Nationalpark war sehr schön, aber auch sehr nebelig. So blieb uns vorerst auch die Sicht auf Vatnajökull, dem größten Gletscher, verwehrt – erst am Abend als der Himmel aufzog, konnten wir ihn in seiner vollen Pracht sehen und es war sehr eindrucksvoll. Am Weg sahen wir auch unseren ersten Trollfelsen.
Am Montag, 30. Mai 2016 ging es zur Gletscherlagune Jökulsarlon, an der Filme wie Batman Begins oder Tomb Raider gedreht wurden. Diese Lagune war auch traumhaft schön, obwohl ich mir vorgestellt hatte noch mehr Eis in der Lagune zu sehen. Es war einerseits sehr beeindruckend und andererseits auch etwas bedrückend zu sehen, wie wenig Eis nur noch zu sehen und vorhanden ist.
Am Weg zu unserem Ausgangspunkt im Osten Fáskrúðsfjörður haben wir auch eine Herde von Rentieren gesehen. Stephan hatte sie vollkommen verschreckt in dem er ihnen nachgeschrien hat: „Kommt her ich bin der Weihnachtsmann!“. Das war den Rentieren wohl zu viel, schließlich war noch Zeit bis Weihnachten. Wir hatten hier ein Haus über Airbnb gebucht – Cottage Holl und es war unser absoluter Traum. Wir hatten Blick auf den Fjord, die Möglichkeit zu Kochen, unsere Ruhe, ein eigenes Bad, eine eigene Terrasse, eine Waschmaschine und traumhaftes Wetter. Seit der Ankunft in Island hatten wir das erste Mal richtig warmes Essen gegessen und selbst gekocht – Spagetti mit Tomatensauce haben noch nie so lecker geschmeckt und wir waren einfach seelig.
Am nächsten Tag haben wir ausgeschlafen, unsere Wäsche gewaschen und ausgiebig gefrühstückt – mit Müsli, Milch, Kaffee und Skyr (traditionell, isländisches Milchprodukt – ähnlich unserem Joghurt). Das war tatsächlich eine willkommene Abwechslung zu Toastbrot mit Marmelade, das wir sonst jeden Morgen im Auto gefrühstückt hatten.
Wir sind danach nach Egilsstaðir aufgebrochen und haben auch Lagarfljót erkundet, an dem es Seeungeheuer geben soll. Weiter gings nach Seyðisfjörður. Eine sehr schöne kleine Stadt, dessen Flair wir auch bei einem Spaziergang genossen haben. Hier kommt man auch mit der Fähre an, wenn man den Weg mit dem Auto über See nimmt und nicht mit dem Flugzeug nach Island anreist. Ein sehr schöner kleiner Ort mit vielen kleinen Werkstätten, Kunst und Geschäften.
Danach ging es wieder zurück zu unserem Cottage und zum Abendessen gab es ein leckeres Kartoffelgröstl. Wir haben es uns richtig gut gehen lassen, weil wir wussten, dass die nächsten Tage wieder um einiges bescheidener werden würden.
Doch bevor es weiter ging, hatten wir noch einen Ruhetag im Cottage eingeplant und es war einfach perfekt!! Wir haben noch unsere restliche Wäsche gewaschen, ein bisschen was für die Reise vorgekocht (Nudelsalat – der dann aber durch die Wärme im Auto, schnell ranzig wurde und wir ihn erst nicht essen konnten) und auf unserer Terrasse gechillt, gelesen und uns einen ordentlichen Sonnenbrand geholt – wer hatte schon gedacht, dass es in Island so warm werden würde.
Am Donnerstag, 02. Juni 2016 haben wir unser Haus verlassen und sind zum Vogelfelsen aufgebrochen, an dem man Papageintaucher (Puffins) beobachten konnte und wir haben auch tatsächlich welche gesehen. Diese kleinen Puffins sind wirklich sehr süß! Unser Weg führte uns weiter an der süßesten und kleinsten Tankstelle der Insel vorbei, bis wir am Schlammfeld (Hverarönd) angekommen sind. Es hat widerlich gestunken, nach faulen Eiern und eben dem Schwefel. Das Naturschauspiel war phänomenal, aber lange konnte man das in dieser Umgebung nicht aushalten. Wir sind dann weiter zu einem inaktiven Vulkan gefahren, der in der Mitte türkisenes Wasser sammelte – leider war der See noch zum Teil gefroren, da es etwas erhöht lag. Die volle Pracht des Wassers und die Kontraste konnten wir somit nur erahnen.
Am Abend kam die erste Nacht von zweien unserer spannendsten Nächte. Wir hatten geplant zwei Nächte im Auto zu schlafen. Daher war es ideal, dass unser Auto so geräumig war. Man kann in Island auch nahezu überall halten und die Nacht verbringen – auch an den schönsten Fleckchen. Da es zu dieser Jahreszeit nie dunkel wird, war es auch nicht gruselig, sondern wir haben sehr gut geschlafen mit tollem Ausblick direkt auf das Meer. Ich glaube die hervorragende Luftqualität hat auch dazu beigetragen, dass wir so gut schlafen konnten.
Der nächste Tag führte uns nach Mývatn, einem See der auch Mückensee genannt wird. Er machte seinem Namen alle Ehre. Wir machten kurz Halt, aber es war kaum möglich einzuatmen ohne eine Vielzahl von Mücken mit zu inhalieren. Wir fuhren daher weiter zu einer, mit Wasser gefüllten, Höhle – Grjótagjá. Wieder ein Filmschauplatz aus Game of Thrones – scheinbar soll es sich dabei um Jon Snow’s Liebesgrotte handeln. Auch Grjótagjá zu besuchen, empfanden wir sehr eindrucksvoll.
Da es an diesem Freitag wieder sehr warm war, gönnten wir uns ein Wassereis auf einer Tankstelle in der Nähe von Mývatn. Es war aber schier unmöglich, das Eis im Freien aufgrund der Mücken zu essen. Durch Zufall entdeckten wir dort auch die Möglichkeit des kostenlosen Autowaschens auf Island. Durch die Hitze und die sandigen Straßen war unser Auto komplett dreckig geworden. Auf Island’s Tankstellen gibt es die Möglichkeit das Auto kostenlos mit Wasser von dem Dreck zu befreien.
Auf unserer Strecke besuchten wir auch noch Goðafoss, den Wasserfall der Götter. Den wohl größten Wasserfall unter den vielen Wasserfällen in Island. Obwohl ich zu diesem Zeitpunkt bereits Wasserfälle im Überfluss auf unserer Reise gesehen hatte, konnte mich dieser aufgrund seiner Größe und Mächtigkeit wirklich beeindrucken. Am Abend kamen wir seit Langem in einer richtigen Stadt mit 18 000 Einwohnern an. Akureyri, der größten Stadt des Nordens. Wir übernachteten bei Gisli in einer Airbnb-Unterkunft. Das Zimmer war sehr schön groß, sauber und das Haus lag sehr zentral.
Am nächsten Morgen wurden wir beim Frühstück mit selbst gebackenem Brot überrascht, das sehr lecker war. Wir verbrachten den Tag in Akureyri, bummelten durch die Stadt und waren froh wieder einmal unter Menschen zu sein. Dazwischen nahmen wir noch einen Geburtstagsgruß für Stephan’s Mama auf, da mitten in der Stadt zwei übergroße Trolle standen, denen wir unsere Stimmen für ein Geburtstagsständchen geliehen haben.
Im botanischen Garten fand an diesem Tag eine Hochzeit statt, der wir auch mit Interesse folgten. Nach unserem Mittagessen (Pizza) gönnten wir uns noch eine absolute Eisspezialität von Brynja. Das Softeis wurde gesamt in Schokolade getunkt und mit Toppings bestreut – wir wählten Schoko mit Krokant. Durch das warme Wetter hat das Eis zwar in kürzester Zeit (also ab dem Zeitpunkt zu dem wir den Laden verlassen hatten) angefangen zu tropfen ohne Ende, aber es war sehr lecker und die klebrigen Hände haben sich absolut ausgezahlt. Zum Abendessen waren wie bei der Hamborgarafabrikkan. Dort gab es sehr leckere Burger und es war eine Wohltat mal wieder bei einem Abendessen zu sitzen und einen gemütlichen, schönen Abend zu verbringen.
Den nächsten Tag verbrachten wir mit einem Ausflug in die Fjorde im Norden. In den Dörfern waren die Häuser entweder pinkt oder blau geschmückt. Wir befragten dann eine spazierengehende Frau, die uns erklärte, dass gerade das Fischermannsfest stattfand.
Am Montag, am 06. Juni 2016 ging unsere Reise Richtung Westen und der Westfjorde weiter. Wir begegneten sehr vielen Islandpferden und kamen erneut an einem Trollfelsen vorbei. Unsere Übernachtung war in einem kleinen Hotel gebucht. Wir wurden jedoch spontan in ein Guesthouse in der Stadt umquartiert, das wir uns dann mit einem älteren Paar aus Bayern teilen durften. Das Guesthouse war jedoch sehr schön und geräumig, sodass das überhaupt kein Problem darstellte.
Am nächsten Morgen hatten wir Probleme mit dem Tanken – wir hatten uns vorgenommen, bei jeder Möglichkeit zu tanken, da man in Island nie so genau wusste, wann die nächste Möglichkeit geboten würde. Nach einem Telefonat bei dem Anbieter war aber alles wieder gut und wir erhielten unser Geld wieder retour, das nicht zu einer Tankfüllung geführt hatte. Wir waren nun in den Westfjorden unterwegs und erkundeten Ísafjörður. Die Fjorde sind sehr schön, die Fahrt aber auch sehr langwierig. Ich glaube Stephan könnte ich kein zweites Mal zu dieser Route zu den Westfjorden bewegen, da er die Fahrt sehr anstrengend und mühsam empfand. Auf diesem Weg verbrachten wir auch unsere zweite Nacht im Auto. Wieder hatten wir eine sehr erholsame Nacht mit Ausblick in die Natur.
Am 09. Juni kamen wir nach Westisland. Der Weg führte uns vorbei an kleinen Inselchen im Wasser. Wir fanden unseren ersten natürlichen Hot Tube und die Badestätte von Gudrun der Schönen. Ausgehungert von den letzten Tagen fielen wir in der ersten größeren Tankstelle am Weg ein, um uns den Bauch mit Burgern voll zu schlagen, was sich als keine gute Idee herausstellte, da nun mal das Essen auf einer Tankstelle nicht das Beste ist. Wir erkundeten Borgarnes.
Am Abend bezogen wir unsere letzte Unterkunft vor der Rückkehr in die Hauptstadt und zwar haben wir uns einen Camping Pod reserviert. Ein kleines Reich für uns, mit Zugang zu Hot Tubes der Unterkunft, zu Gemeinschaftsduschen und einer Gemeinschaftsküche.
Am nächsten Tag erkundeten wir die Snæfellsness-Halbinsel. Wir machten Halt am wohl beliebtesten Fotomotiv Islands, dem Berg Kirkjufell (der auch einen kurzen Auftritt im Film: Das Leben des Walter Mitty hatte). Da 2016 gerade die Fußball EM lief, versuchte Stephan die Spiele auch zu verfolgen. Leider war das WLAN in unserer Unterkunft sehr schlecht, sodass er schließlich irgendwann im Auto sitzend in der Mitte des Parkplatzes landete, da hier das WLAN am besten zu funktionieren schien.
Nach einer erfrischenden Dusche in unserem Gemeinschaftsbad brachen wir auf zum Kaldidalur Korridor, nach Húsafell zu den heißen Quellen und nach Reykholt. In Arkanes kamen wir gerade rechtzeitig um bei einem großen Kinderfußballturnier, für Kinder aus ganz Island, dabei zu sein. Wer möchte da schon noch die EM sehen? Nach diesem Spektakel kauften wir bei Konan einen Picknickgrill, Steaks und Kartoffel ein, um in unserer Campingunterkunft zu grillen. Es war einfach nur köstlich.
Der nächste Tag führte uns zurück nach Reykjavik. Wir gaben das Auto in der Stadt zurück. Zum Glück konnte man einen vom Abholungsort unterschiedlichen Rückgabeort eingeben. Die Rückgabe funktionierte reibungslos. Mit Bussen machten wir uns dann am Weg zu unserer letzten Airbnb Unterkunft, die etwas außerhalb aber sehr ruhig gelegen war. Wir erkundeten die Stadt. Reykjavik ist sehr unaufgeregt und dennoch sehr schön. Die nächsten Tage verbrachten wir in der Stadt. Wir konnten auch noch einige Matches der EM live auf der Fanmeile miterleben, was sich wirklich als Erlebnis herausstellte. Die Isländer sind auf eine liebevolle Art verrückt.
Unsere Reise endete mit unserem Rückflug am 15. Juni 2016. Island hat uns wirklich mit den unterschiedlichsten Eindrücken überwältigt und wir waren sicher nicht das letzte Mal in Island. Die Nordlichter sind auf jeden Fall noch eine Reise wert und mit Landmannalaugar haben wir auch noch eine Rechnung offen…








