Portugal
Portugal. Porzellan, Fliesenhäuser, traumhaftschöne Strände und ein absolutes Muss, um den Sommer in Europa noch etwas zu verlängern.
24.10.2021 bis 06.11.2021
Reisetagbuch
Unsere Reise startete dieses Mal an einem Sonntag Nachmittag mit einem Ryanairflug von Wien nach Lissabon. In nur vier Stunden wollten wir das trübe Herbstwetter gegen Sonne tauschen. Wir waren etwas aufgeregt nach langer coronabedingter Flugpause, das erste Mal wieder fliegen… Zu unserer Verwunderung wurde keine der 3-G Maßnahmen kontrolliert. Es war – bis auf die Maskenpflicht – fast so als würde es Corona nicht geben. Am Weg zum Flughafen in der S-Bahn begegneten wir noch einer besonders engagierten Kontrolleurin, die auf den letzten Metern zum Flughafen noch drei internationale Gäste 105 Euro aufgrund falschen oder nicht vorhandenen Tickets abknöpfte.
Als wir gegen 19 Uhr in Lissabon ankamen (die Zeitverschiebung schenkte uns eine Stunde) gings für uns nur noch ins Flughafenhotel (Star Inn) und nach einem Automatensnack direkt ins Bett. Da wir so spät am Abend landeten, haben wir uns entschlossen das Mietauto erst ab dem nächsten Tag zu mieten, da wir nicht in der ersten Nacht noch mit dem Auto fahren wollten.
Am nächsten Tag holten wir gegen 10 Uhr unser Mietauto. Wir haben extra ein kleines Auto (Renault Clio) reserviert, da Stephan im Vorfeld gelesen hatte, dass es sehr enge Straßen in Portugal gibt und wir mit einem zu großen Auto vielleicht Probleme haben würden. Zusätzlich brauchten wir dieses Mal nicht viel Platz. Zu unserer Überraschung stellte uns das Mietwagenunternehmen ein, für unsere gebuchte Klasse, sehr großes Auto zur Verfügung (Peugeot 2008 SUV). Wir fuhren los zu unserem ersten Ausgangspunkt und machten davor Halt an einigen Orten der Westküste. Das führte uns weg von der Autobahn, auf der man gut vorankam, hin zu Nebenstraßen, um unsere Ziele zu erreichen. Den ersten kurzen Stopp legten wir in Vila Nova de Milfontes ein. Ein schönes kleines Örtchen mit einem windgepeitschten Strand, so windig wie wir es im Westen während unserer Reise immer erleben sollten. Wir machten hier jedoch nur kurz Halt, um uns die Beine zu vertreten. Danach ging es weiter nach Carrapateira. Einem kleinen verschlafenen Surferort mit tollem Strand. Auch hier wanderten wir nur kurz umher, mussten wir doch noch weiter bis nach Ferragudo und auf den kleinen Nebenstraßen konnten wenige Kilometer schon mal etwas Zeit in Anspruch nehmen.
In Ferragudo angekommen, bezogen wir unsere Unterkunft für die nächsten vier Nächte. Wir machten uns noch auf, um uns etwas im Supermarkt mit Getränken und Snacks zu versorgen und anschließend landeten wir im Lokal Hexafon. Einem, für die Region, typischen Grillrestaurant, welches man dort an jeder Ecke finden kann.
Nach dem leckeren Frühstück am nächsten Morgen im Hotel, welches keinen Wunsch offen lies und bei dem wir von Ana sehr gut bewirtet wurden, brachen wir auf zu den Benagil Höhlen – sehr touristisch und im Endeffekt nichts für uns. Wir wollten nun die traumhaften Strände der Algarve erkunden. Nach einigen sehr vollen Stränden, kamen wir am Praia de Albandeira an. Dort konnten wir in Ruhe ausspannen, die Sonne und das Meer genießen. Weiter gings am Praia de Rocha – auch nichts für uns da sehr weitläufig und zu bebaut mit großen Anlagen. Zum Abendessen besuchten wir erstmals den Ort im Zentrum an dem wir untergekommen sind. Im Terragood haben wir zu Abend gegessen und zum Abschluss wurden wir noch mit einem hochprozentigen Absacker beschenkt und machten den Ort unsicher.
Das Wetter am nächsten Tag war hervorragend und somit für uns Beachtag an unserem neuen Lieblingsstrand bei dem wir auch eine Höhle (ähnlich der Benagil Höhlen) entdeckt haben. Den Abend ließen wir mit Abendessen, welches wir uns im Vorfeld besorgt hatten und portugiesischem Bier ausklingen.
Lagos mit seiner schönen Innenstadt, mit den engen Gässchen und dem besonderen Flair entdeckten wir am Tag darauf. Lagos hat ebenfalls tolle Strände zu bieten. Weiter ging es nach Sagres hin zur Burg, den hohen Klippen und den Surfern, denen wir bewundernd zusehen konnten. Am Rückweg machten wir Halt an einem Porzellanladen, den Stephan entdeckt hatte und ich deckte mich mit neuem Porzellan ein. Der Abend führte uns noch einmal nach Ferragudo zum Abendessen beim Italiener. Nun stand auch schon die Weiterfahrt zu unserer nächsten Station unserer Reise in der Nähe von Faro an.
Davor machten wir Halt in Abufeira. Leider ein Ort der dem Massentourismus zum Opfer fiel. Es gab dort sehr viele Lokale, Leuchtreklame und wir konnten nur erahnen was dort zu Hochzeiten los sein musste. Unser Weg führte uns nach Faro. Einer schönen größeren Stadt mit schönen Gassen, eigenem Flair und vielen Lokalen und Geschäften. Um 15 Uhr checkten wir in unserem Bed & Breakfast ein. Wir wurden freundlich empfangen, merkten jedoch auch schnell, dass wir scheinbar die letzten Gäste für Luc und Monique, einem belgischen Pärchen waren. Das Bed & Breakfast (rd. 15 km von Faro entfernt) liegt auf einem Berg, was für uns nicht die beste Lage war, vor allem da stürmisches und regnerisches Wetter angesagt war. Das wussten wir im Vorfeld nicht und auch die Lage war uns nicht bewusst, daher waren die nächsten Nächte am Berg etwas ungemütlicher, als sie sonst irgendwo gewesen wären. Das B&B war traumhaft schön, umso mehr fanden wir es schade, dass wir die Umgebung nicht ausnutzen konnten. Leider konnten wir die Zeit nicht in vollen Zügen genießen, da die Fenster etwas undicht waren und unser Zimmer auf der Wetterseite lag. Zusätzlich mussten wir einmal mehr feststellen, dass die Art der Unterkunft eines B&B einfach nicht unserem Naturell entspricht. Die Gastgeber waren sehr bemüjht und gaben uns viele Tipps wie die Tapasbar in Fuseta, welche wir zum Abendessen aufsuchten. Luc zauberte jeden Morgen ein dreigängiges Frühstück. Es hatte seit Mai nicht in der Region geregnet, von dem her hatte es die Natur nötig und wir machten das Beste aus unserem Aufenthalt. Wir erkundeten die umliegenden Orte und Städte, welche sehr schön waren. Estoi, Loule, Tavia, Cacela Velha und Olhao. In Faro fanden wir einen netten Italiener, den wir zweimal zum Abendessen aufsuchten.
Der Abschied vom B&B war sehr herzlich, wir haben noch einen Farewell-Sekt von Luc erhalten. Der Himmel ist am letzten Morgen auch aufgezogen und so sahen wir erstmals auch den atemberaubenden Blick, den man eigentlich von der Unterkunft aus hätte haben können.
Danach sind wir nach Lissabon aufgebrochen, haben das Mietauto zurückgegeben und sind mit der Metro in die Stadt gefahren. Da der Flughafen in Lissabon nahezu direkt in der Stadt liegt, war der Weg nicht weit. Es ist verrückt die landenden Flugzeuge über der Stadt zu beobachten, da sie wirklich direkt über der Stadt zur Landung ansetzen. Am Weg zur Metro haben wir uns aufladbare Karten/Tickets gelöst, da wir noch nicht wussten wie viel wir mit den öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs sein würden.
Unsere Unterkunft lag in Alfama, also direkt im Altstadtkern. Die Wege sind tatsächlich wie beschrieben sehr eng, verwinkelt und die Wege teils steil bergauf und wieder bergab. Die Straßen teilen sich Fußgänger, Autos und die Tram, wodurch es sehr eng werden kann. Am Hotel angekommen, haben wir einen Welcome Drink erhalten, da unser Zimmer noch nicht fertig war. Das Warten hat sich allemal gelohnt, da sowohl das Hotel, als auch das Zimmer sehr schön waren und das Personal auch ausgesprochen freundlich. Am Zimmer fanden wir ein paar weitere Willkommensüberraschungen. Eine Flasche Rotwein und Mandelschnaps mit Kaffeebohnen und Zitronenscheibe angereichert – absolut lecker. Dann zogen wir noch einmal los zum Abendessen und wurden beim Mexikaner mit Burritos belohnt. Durch Zufall fragte uns der Kellner woher wir kommen. Dieser macht in der Nähe von Wien (Bad Vöslau) eine Ausbildung – welch ein netter Zufall.
Danach ging es für uns zurück ins Hotel. Es hatte uns ziemlich abgeregnet und durch den Wind in Lissabon ist es ziemlich frisch geworden.
Die nächsten Tage haben wir Lissabon unsicher gemacht, waren am Weg zur Brücke, die an San Francisco erinnert – zu Fuß von der Stadt aus, auf jeden Fall ein ziemlicher Marsch. Anschließend haben wir in einem netten veganen Restaurant gegessen und uns davor mit einer süßen Kleinigkeit belohnt, bevor es weiter in der Stadt ging. Wir nutzten auch die Stadtseilbahn – eher aus Spaßzwecken, der Nutzen der kurzen Bahn war nicht so groß. Wir suchten die Pink Street, erkundeten die kleinen Shops der Stadt und aßen Burger.
Am letzten vollen Tag marschierten wir noch durch das Stadtviertel Alfama, wo auch unser Hotel lag. Wir besuchten den Ort, wo es die besten Pastei de Nata in Lissabon oder vielleicht in ganz Portugal gibt – Pastéis de Belém. Ein absolutes Highlight!!! Ich war noch im Fliesenmuseum und danach trafen wir uns in der Stadt. Wir holten uns noch den leckeren Schnaps und wurden sehr nett im Spirituosengeschäft beraten. Am Abreisetag ging es nach ein paar Souveniershoppings zum Flughafen.
Der Flughafen ist nicht groß. Da wir mit Ryanair flogen, mussten wir zu Terminal 2 – auch ein besonderes Erlebnis. Es war prinzipiell gut organisiert, jedoch waren kaum Sitzplätze für die ganzen Reisenden vorhanden, was schwierig zur Zeitüberbrückung ist.
Wir blicken auf eine schöne Zeit in Portugal zurück, obwohl wir die ersten Tage, die wir hatten gerne verlängert hätten…








